Statt nach Süden ging es dieses Mal Anfang August nach Norden - den Film Braveheart mit seinen beeindruckenden Landschaftsaufnahmen im Kopf.
Gleich zu Anfang der Reise schien sie schon im Flughafen München zu Ende zu sein - bereits im Flugzeug sitzend wurde nach 1,5 Stunden der Flug nach Edinburgh annuliert.
Nach zähem Ringen bekamen wir einen Ersatzflug nach Glasgow am selben Tag - Ankunftszeit 12 Stunden später als geplant.
Den ersten Tag verbrachten wir also statt in Edinburgh und Pitlochry am Flughafen München.
Nach dem ersten Schrecken wurde der Urlaub aber dann zu einem Traumurlaub - auf den ich euch gerne mitnehmen möchte!
Dem Ersatzflug nach Glasgow ging eine laaaange Wartezeit am München Flughafen voraus - von Glasgow haben wir dann nichts mehr gesehen.
Ankunft in Schottland statt um 12 Uhr Mittags um 12 Uhr Nachts.
Wir wollten nur noch in die - glücklicherweise noch gefundene, selbst organisierte - Unterkunft und schlafen.
Der Morgen war noch einmal stressig: unsere für 3.8. in Edinburgh gebuchten Mietwägen waren natürlich in Glasgow nicht verfügbar!
Was wir bei Buchung nicht wussten - genau in unserer Urlaubszeit fand in Schottland die Rad WM statt.
Das hieß: Mietwägen waren Mangelware - auch andere Auswirkungen hatte die Veranstaltung für uns.
Mit viiiiieeel Glück bekamen wir dann in Glasgow noch 2 Mietwägen, statt der gebuchten SUV's waren das allerdings zwei schneidige Sport Coupes, aber wir waren glücklich, überhaupt noch Autos bekommen zu haben!
Schon beim ersten Beladen mit unserem Gepäck stellten wir fest: wir werden die ganze Woche Koffertetris spielen, um alles in die viel kleineren Kofferräume zu bekommen.
Zum Ende der Woche waren wir Tetrismeister!
Unser Tagesziel war Inverness, dort hatten wir die Unterkunft für die 2. Nacht gebucht.
Raus aus Glasgow nach Pitlochry - wir wollten zumindest noch sehen, wo wir denn die 1. Nacht verbracht hätten.
Unser Plan war - weg von der Autobahn und eher Landstraßen fahren - leider machte uns hier die Rad WM einen Strich durch die Rechnung. Fast alle Landstraßen auf unserer Tagesstrecke waren gesperrt - dort fuhren die Radsportler.
Eine kleine Wanderung haben wir aber doch noch "eingezwickt" abseits der Hauptverkehrsstrecke - das hat nach dem Anreisestress richtig gut getan!
Am Abend haben wir in unserer Unterkunft in Inverness gemeinsam gekocht - und den 1. richtigen Urlaubstag gefeiert!
Was MUSS man in Schottland gesehen haben? Natürlich NESSIE!
Von Inveress fahren wir Richtung Süden am Loch Ness entlang - und stellen fest, es ist gar nicht so einfach, zu Fuss an den See zu kommen!
Schließlich finden wir einen kleinen - Touristenfreien Parkplatz von dem man durch einen kleinen Wald zum Loch Ness kommt - die erste kleine Wanderung an diesem Tag!
Mit Bachdurchquerung und Fußbad im Loch Ness - vielleicht ist das der Grund, warum Nessie sich nicht gezeigt hat!
Weiter ging es mit den Autos immer noch entlang am Loch Ness bis Invermoriston.
Ganz unscheinbar geht dort vom Parkplatz weg ein kleiner Wanderweg zum Summer House.
Ein Spaziergang, der sich unbedingt lohnt: fast keine Menschen (sogar in der Hauptsaison!), ein wunderbarer Ausblick auf die Invermoriston Falls und die alte Steinbrücke und ein Wald mit uraltem Baumbestand.
Nachmittags ging die Fahrt Richtung Westen - auf die Isle of Skye.
Am Loch Cluanie haben wir bei einer kleinen Kaffeepause Schweinswale in der Bucht schwimmen sehen, weiter ging es vorbei an Loch Duich und Eilean Donan Castle zur Skye Brigde hinüber auf die Isle of Skye.
Auf der Isle of Skye hatten wir für 2 Nächte die Loch Caroy Pods gebucht - mit herrlichem Blick auf das Loch Caroy, wunderbar gemütlich und wärmstens zu empfehlen!
Den Abend ließen wir mit traditionellen Fish&Chips in Dunvegan ausklingen - und lernten da zum ersten Mal die winzig kleinen, aber furchtbar lästigen Midges kennen.
Zu Hause in den Unterkünften saßen wir noch lange, um den wunderschönen Ausblick zu genießen.
Wenn Engel reisen - haben sie ein Traumwetter!
Ausgeschlafen und erholt, bei herrlichem Sonnenschein und einem gemeinsamen Frühstück starten wir morgens Richtung Norden.
Leider konnten wir wegen der sehr tiefen Fahrzeuge so manche Nebenstraße nicht fahren - aber der Tag war trotzdem voller toller Eindrücke und An- und Aussichten.
Die ersten Stationen waren Dunvegan Castle, Fairy Glen, Uig und Duntulum Castle.
Alleine die Fahrt war ein Erlebnis - absolut traumhafte Landschaft und Sonnenschein.
Nachmittagsziel war der Old Man of Storr - eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Skye.
Von unten sah die Felsnadel gar nicht weit weg aus - der Aufstieg war aber dann doch anstrengend - hat sich aber definitv mehr als gelohnt!
Auch hier Midges in Schwärmen - unser Mückenspray tat aber seinen Zweck.
Wir wurden nicht gebissen - die Viecher sind an den eingesprühten Stellen schon vorher kleben geblieben.
Midges sind Bitches - das war die Lektion für diesen Tag!
Ein Fehler, der uns nicht passieren dürfen hätte- wir haben das Gipfelbier im Auto vergessen - shame on us!
Nach dem Abstieg - der ganz schön in die Knie ging - fuhren wir noch weiter nach Portree - wir hatten Hunger!
Dort angekommen war es offensichtlich, dass Hauptsaison war - der kleine Ort wurde richtig überrannt.
Mit viel Glück fanden wir ein Lokal, in dem wir innen sitzen konnten (wegen der Midges sehr empfehlenswert) und in dem wir sehr gut gegessen haben.
Der Rückweg zur Unterkunft auf fast autoleeren Landstraßen war Balsam für die Seele - genauso wie das Feierabendbier in unseren Pods.
Fast etwas wehmütig sind wir aus unseren Pods ausgezogen, aber wir wollten ja möglichst viel sehen.
Wir fuhren Richtung Süden - erstes Ziel war - auch das ein MUSS in Schottland eine Whiskey Destillerie.
Um Loch Harport herum nutzen wir das (immer noch!) schöne Wetter für einen kleinen Spaziergang.
Und wurden von einem sehr freundlichen Anwohner auf unsere Frage, ob wir an seinen Grundstück entlang gehen dürfen aufgeklärt: Schottland ist ein freies Land- man darf hier überall gehen!
Ein Urvertrauen, dass uns auf unserer Reise sehr oft entgegenkam - und das wir weder enttäuschten noch ausnutzten.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück!
Bei Talisker - eine der bekanntesten Whiskey Brennereien, stellten wir fest, dass wir keine Whiskey Kenner sind - und es wohl auch nicht werden. DAS ist einfach nicht UNSER Getränk.
Geplant war, eventuell in Armadale mit der Fähre überzusetzen. Der Fahrplan passte jedoch nicht in unseren Zeitplan, deshalb nahmen wir wieder den Weg über die Skye Bridge.
Allerdings nicht ohne noch etwas den Süden der Isle of Skye zu erkunden.
Selbstverständlich muss man dabei auch bei Sligachan anhalten.
Am Festland machten wir noch kurz Halt am Loch Lochy.
Bevor wir zur Unterkunft fuhren, machten wir noch einen Schlenkerer zum Glennfinnan Viadukt - bekannt durch die Harry Potter Filme.
Der "Harry Potter Zug" der Jacobite Steam Train fuhr zu unserem Reisezeitpunkt wg. technischen Problemen nicht., vielleicht haben wir deshalb locker Platz auf der Aussichtsplattform gefunden.
Fotografisch war für mich persönlich der Blick auf die andere Seite zum Glenfinnan Monument am Loch Shiel noch viel schöner.
Unsere Unterkunft in Fort William war früher ein Gefängnis- das Sheriff Court House.
Wir haben in ehemaligen Gefängniszellen geschlafen - klein aber fein.
Und das Frühstück war das beste und üppigste, das ich jemals in UK bekommen habe!
Ein kleiner Abendspaziergang durch den Ort nach einem sehr guten Abendessen war ein wunderbarer Ausklang.
Für unsere zwei Single-Frauen haben wir die idealen Männer gefunden und unsere Männer waren hinter Gittern!
Raus aus dem Knast und rein ins Auto - Tagesziel war Callender.
Auf der Suche nach einem Supermarkt kamen wir zufällig nach Ballachulish am Loch Leven.
Ein Glücksfall - und ideal für den ersten Spaziergang.
In Ballachulish wurde einst Schiefer abgebaut - an den Ufern liegen Schieferplatten in allen Größen.
Wir mussten unserem Steinesammeltrieb hart widerstehen.
Nach einem Einkauf im örtlichen Supermarkt fuhren wir weiter Richtung Glencoe - und stellten fest: die A82 ist DIE Haupt - Touristenstrecke. An jedem Parkplatz zu jeder Sehenswürdigkeit viele Busse und Scharen von Touris.
Als Waidler ohnehin nicht für große Menschenmassen geeignet und verwöhnt von der eher menschenleeren Natur auf der Isle of Skye wollten wir "weg vom Schuss" und sind abgebogen.
Richtung Glen Etive auf die James Bond Skyfall Road bis zum Lochan Urr.
Dort waren wir die einzigen Menschen - und haben die kurze Wanderung sehr genossen.
Der stattliche Hirsch, den wir getroffen haben, war wohl von uns genau so überrascht, wie wir von ihm.
Nach Bezug unserer Unterkunft in Callander, dem Dalgair House Hotel fuhren wir nach Stirling.
Allerdings blieb es bei der Hin- und Rückfahrt - wegen der Rad WM.
Alle Zufahrtsstraßen und auch viele Straßen im Stadtbereich waren nur für die Radsportler befahrbar. Die vielen Sperren und Umleitungen zwangen uns nach mehrmaligem Versuch in die Stadt zu kommen zur Kapitulation.
Also zurück nach Callander, ab in das einzig geöffnete Lokal, gut gegessen und nach einem Absacker im Hotel Pub ab in die Betten.
Auch wenn das Ziel unserer Schottlandreise eher die Natur war - ohne einen Trip nach Edinburgh ist Schottland nicht komplett.
Wir brachen ohne Frühstück auf, weil wir die Mietwägen früh abgeben wollten, um in der Großstadt nicht auch noch Parkplätze suchen zu müssen.
Großstadt und Linksverkehr - auch nach 6 Tagen Fahrerfahrung kein leichtes Unterfangen.
Also unsere zwei Singlemädels mit dem ganzen Gepäck im a&o Edinburgh City abgesetzt und die Abgabestelle der Autovermietung gesucht-und gefunden.
Wir waren froh, in der Innenstadt kein Auto mehr dabei zu haben, alle Sehenswürdigkeiten der Innenstadt waren zu Fuß zu erreichen.
Edinburgh war ein sehr schöner Abschluss unserer Schottlandreise.
Laut, bunt, lebendig, geschichtsträchtig, fröhlich - im August fand dort auch das Edinburgh Festival Fringe statt, wir waren mittendrin, im wahrsten Sinn des Wortes.
Das Fazit unserer Reise nach Schottland:
Unbedingt empfehlenswert, wir würden aber wahrscheinlich nicht mehr im August reisen.
Zum einen wegen der Midges (Bitches), die einem den Aufenthalt in der Natur vermiesen können,
zum anderen aber auch, weil viele Sehenswürdigkeiten (auch ausserhalb der Städte) stark besucht sind.
Landschaftlich kommt Schottland nach unserem Empfinden ganz knapp hinter Island.
Die Menschen in Schottland sind wahnsinnig nett und freundlich- wie schon erwähnt - wie man in den Wald...
Edinburgh selbst ist sicher eine Städtreise wert.
Wir hatten eine wunderbare Woche in Schottland - vielleicht bekommt ja der ein oder die andere jetzt Lust auf eine Schottlandreise.
Auf eure Kommentare am Ende der Seite würde ich mich sehr freuen.
Gute Reise - Turas math
Franziska Schmid (Mittwoch, 03 Januar 2024 13:52)
Ich kann nur sagen wunderschön. Wäre auch gern dabei gewesen. Die Natur ein Traum. Durch die perfekte Planung vermutlich unvergesslich.