Eine Kreuzfahrt auf dem Nil

- alles andere als langweilig!

Der Nil und die Jahrtausende alte Kultur Ägyptens stand schon länger auf unserer Reise to do Liste, auch von der ganz aktullen Verfilmung von Agatha Christies Krimiklassiker

"Tod auf dem Nil"

haben wir uns nicht abschrecken lassen.

Die Reisezeit im März 2022 war ideal, es war nicht zu heiß, bei keinem der vielen Landausflüge mussten wir schwitzen.

Eindrucksvoll - unbeschreiblich - unbedingt empfehlenswert-

ist die Kurzfassung!

Nachfolgend könnt ihr euch selbst ein Bild machen!

Viel Spass!

12.3. Anreise München-Hughada

Nach knapp vier Stunden Flug landeten wir um 17:20 Uhr Ortszeit in Hurghada, die Strecke nach Luxor zum Schiff führt durch ein militärisches Sperrgebiet, deshalb haben wir die 1. Nacht in einem Hotel verbracht.

13.3. von Hurghada nach Luxor dann auf dem Nil Richtung Kom Ombo

Morgens um 8 Uhr wurden wir im Hotel abgeholt, mit einem bequemen, klimatisierten Bus ging es durch die Wüste nach Luxor, wo unser Schiff auf uns wartete.

Auf halber Strecke der rd. 5 stündigen Fahrt machten wir in der Wüste Halt in einem Wadi- schon dort ein völlig "anderes" Ägypten als das, das ein Urlauber in einem Club am roten Meer sieht!

Für die Kinder war die Orange aus dem Reisegepäck und ein Kugelschreiber ein riesen Schatz.

In Luxor angekommen, ging es auf unser Schiff, die MS Magic 2, unmittelbar darauf legten wir ab Richtung Kom Ombo.

Das Schiff: sehr sauber und familiär! Von den insgesamt 68 Kabinen war nicht einmal die Hälfte belegt.

Die Besatzung-und das gilt für die ganze Reise-extrem freundlich und zuvorkommend!

14.3. Ziel Kom Ombo - Sobek Tempel

Den Vormittag konnten wir ganz entspannt auf dem Oberdeck verbringen, der Landgang zum Sobek Tempel in Kom Ombo war für Nachmittags geplant.

Auf der Nilkreuzfahrt gibt es immer etwas zu sehen:

links und rechts Land, Leute und Kultur -langweilig wird es da sicher nicht!

Bei unserem 1. Tempel auf der Reise haben wir von unserem Reiseführer Mahmout (ein Ägypter mit österreichischem Dialekt - wahrscheinlich waren wir uns deshalb gegenseitig so sympatisch!) erfahren, dass die meisten Tempel in Ägypten von Griechen gebaut worden sind - Erkennbar am vorhandenen Dach.

"Mei die Griechen ham des ned geschnallt, dass wir in Ägypten kein Dach am Tempel brauchen weil bei uns ned regnet"!

Danke Mahmout: ohne dich wär die Reise nur halb so schön und ein Drittel so informativ gewesen!

15.3. Assuan - Asswan

Das Schiff fährt die Nacht durch nach Assuan, für den Tag sind drei Ausflüge geplant.

Morgens nach dem Frühstück geht es zuerst an den Staudamm.

Es gibt zwei Staudämme, den alten, noch wesentlich kleiner, den "neuen" - ein riesen Bauwerk!

An dem Tag war es besonders windig, der Aufenthalt auf der Staumauer war sehr kurz, da hätts uns bald runtergewachelt! Was haben wir gelernt: Mund zu - sonst knirscht der Sand zwischen den Zähnen!

Mit dem Bootstaxi ging es dann zum Philae Tempel-er stand nach dem Bau des Staudamms unter Wasser und wurde dann abgetragen und versetzt.

Eigentlich sollte es mit Feluken zurück zu unserem Schiff gehen, auf Grund des starken Windes war dies leider nicht möglich! Also haben uns Bootstaxis heimgebracht, wo wir uns kurz abgestaubt und zu Mittag gegessen haben.

Die Verpflegung am Schiff war übrigens klasse! Wenn wir nicht soviel Landausflüge gemacht hätten, wären das sicher ein paar Kilo mehr auf der Waage gewesen!

Nachmittags fuhren wir wieder mit einem Taxiboot - diesmal zu einem nubischen Dorf.

Durch den Bau des Staudamms wurde das ursprüngliche Gebiet der in Ägypten ansässigen Nubier überschwemmt - nach 1960 wurden ca. 100000 Nubier umgesiedelt.

Die Fahrt ging durch Nebenarme des Nil... auch bei diesem Ausflug unglaublich viele Eindrücke!

Die Nubier halten als Haustiere Krokodile, die, wenn sie zu groß werden, einfach in den Nil ausgesetzt werden. Wir haben aber nur die Haustiere getroffen!

 

Abends dann noch zwei Highlights!

Wir wollten unbedingt Gewürze einkaufen, Mahmout hat dann extra für uns einen Besuch im Basar organisiert und uns begleitet!

Was für eine Geruchs- und Geschmacks-"orgie"!

Zurück auf dem Schiff hat uns die Crew mit einem-Zitat:"Honeymoonzimmer" überrascht!

Auch wenn Honeymoon schon etwas her ist, wir haben uns gefreut, was dann wiederum die Crew gefreut hat!

16.3. Abu Simbel

Der Ausflug nach Abu Simbel heißt erst einmal - seeehr früh aufstehen (Abfahrt 4.30 Uhr)!

ABER: dieser Ausflug ist ein absolute MUSS bei einer Nilkreuzfahrt und vorweg: das frühe Aufstehen lohnt sich auf jeden Fall!

Die unglaubliche Bauleistung im 13. Jahrhundert v. Chr. und dann noch einmal unglaublich, wie in den 1960er Jahren die beiden Felsentempel in Einzelteile zerschnitten und versetzt wieder aufgebaut worden sind!

Vielleicht ist Ehrfurcht das richtige Wort, wenn man in diesen Tempeln ist.

Welches enorme Wissen die Erbauer schon über den Lauf der Sonne hatten, zeigt das

Sonnenwunder im Allerheiligsten:

Ein Ereignis, das zwei Mal im Jahr stattfindet. Hierbei beleuchten in einem bestimmten Zeitraum die durch den Tempeleingang eindringenden Sonnenstrahlen für etwa 20 Minuten drei der vier in sitzender Haltung dargestellten Götterstatuen des tief im Tempel liegenden Heiligtums: des Amun-Re von Theben, des vergöttlichten Ramses und des Re-Harachte von Heliopolis. Die Statue des ganz links sitzenden Ptah von Memphis, eines Erdgottes, der mit dem Reich der Toten verbunden war, bleibt mit Ausnahme seiner linken Schulter außerhalb des Sonnenlichts.

Beindruckend!

17.3. von Assuan wieder Richtung Luxor

Wir fahren flußabwärts, das geht natürlich schneller-der 1. Landgang an diesem Tag findet in Esna statt, dort besichtigen wir den Chnum Tempel.

Das erste, was uns in Esna auffüllt ist ein Turm, der locker mit dem schiefen Turm von Pisa mithalten kann, aber wohl nicht so berühmt ist.

Beim Tempel sind wir vom Schiff in 5 Minuten zu Fuß, er war durch die jährlichen Hochwasser des Nils und die damit verbundenen Überschwemmungen bis zur Hälfte im Schlick versunken und steht jetzt weit unter dem heutigen Strassenniveau.

Mahmout hat versucht uns zu erklären, wie die Schriften zu lesen sind... von oben nach unten-es geht sowohl nach links als auch nach rechts - wir haben schnell aufgegeben!

Während wir flussaufwärts die Schleuse in Esna "verschlafen" haben, konnten wir die Schleusung jetzt miterleben-da gehts ganz schön kapp her!

Bemerkenswert auch die "Sicherheitsklapperl" vom Schleusenpersonal!

Am Abend legen wir wieder in Luxor an und haben als Abschluss noch etwas ganz besonders vor:

wir besuchen die Show "Götter im Licht" im Karnak Tempel

Am Anfang skeptisch waren dann sogar die Männer beeindruckt!

In einer Licht- und Soundshow wird die Geschichte Ägyptens von den Pharaonen "selbst" erzählt, passend dazu werden einzelne Teile des Tempels angestrahlt. Der Rundgang endet auf den Tribünen am Heiligen See, hier wird die Geschichte Ägyptens zu Ende erzählt.

Wenn Engel auf Reisen sind - so wie wir - sogar in deutscher Sprache!

18.3. Luxor West

Am letzten Ausflugstag stehen 3 - im wahrsten Sinne des Wortes- große Ziele an.

Mit dem Bus geht es morgens zuerst ins Tal der Könige.

Bei der Anfahrt ein völlig unscheinbares Gelände, das es in sich hat.

Einziger Wehmutstropfen: mit Kamera darf nur gegen (saftige) Gebühr fotografiert werden, mit Handy darf Frau!

Also dann eben Handyfotos! :-)

Von den über 60 Gräbern dürfen mit der Eintrittskarte 3 besichtigt werden, welche das sind, wechselt täglich.

Wir hatten das Glück, vor den großen Ansturm da zu sein, je mehr Besucher, desto stickiger wurde es.

Trotzdem ein must see!

Ziel 2 - die Memnonkolosse

Unglaublich: beide Statuen bestehen aus jeweils einem! Stein und wiegen je über 700 Tonnen.

Sie wurden 1379 v. Chr. errichtet-ohne die technischen Hilfsmittel die wir heute haben!

Ziel 3:der Hatscheptsut Tempel

Vom Totentempel der Königin Hatschepsut führt eine gerade ca. einen Kilometer lange Prozessionsstraße nach Osten zum Taltempel der Hatschepsut am Rand des Fruchtlandes. Vom Taltempel aus weiter zum Nil und auf der anderen Seite des Flusses weiter zum Karnak Tempel.

Von den Terassen kann man sich die ehemalige Prachtallee gut vorstellen!

Zum Schluss

Die Nilkreuzfahrt war ein einmaliges Erlebnis, das wir uneingeschränkt weiter empfehlen!

Es ist sicher kein Erholungsurlaub, aber eine sehr entspannte "Bildungsreise".

Wir wurden auf dem Schiff und den Ausflügen sehr gut verplegt und betreut, auch hier ist es wie überall auf der Welt:

Wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus!

Reisen erweitern den Horizont - diese ganz besonders und auf jeden Fall!

 

Danke, dass ihr Sie hier mitgemacht habt!